Vom 15. 9. bis 26. 10. 2008 zog die Filmproduktion mit einem 100 Personen starken Tross nach Malta zu den Mediterranean Film Studios in Kalkara :
Dort gibt es für Filmproduktionen ein 122 x 92 Meter großes Becken, in
dem man Szenen “auf hoher See” trockenen Fußes drehen kann.
Das Becken liegt auf einer Geländestufe direkt am Meer, und hat vollständig geflutet seeseitig keine sichtbare Einfassung, der Blick geht optisch nahtlos ins offene Meer über.
Hier ein Panoramabild von der Aussichtsplattform des Fort Rinella, mit der “Armstrong 100to Gun”, das Studiogelände incl. 2 Wikingerbooten und dem entwässerten Hauptbecken.

Von Valletta fährt die Buslinie 3 nach Ix-Xghajra halbstündlich zum Fort Rinella, direkt am Studiogelände.
Das Fort ist zu besichtigen, es beherbergt die größte jemals gebaute Vorderladerkanone, die “Armstrong 100 to Gun” mit einem Kaliber von 43cm.



Ein Teil der Crew nächtigte ganz edel im Grand Hotel Excelsior***** in Floriana.
Direkt vor dem Hotel liegt ein kleines Hafenbecken, auf dessen Mole Waldemar Kobus, Patrick Reichel, Mike Maas und Christian Koch für das “Bully Spezial – Making of” interviewt worden sind.

Dwejra Bay & Azure Window
Das Finale am “Turm von Töle” drehte man an der Westküste von Maltas Nachbarinsel Gozo.
Die Piratenschiffe ankern in der Dwejra Bay – der Turm, in dem das “Horn von Töle” hängt, ist der Dwejra Tower, ein ehemaliger Küstenwachturm, der für den Film digital aufgestockt wurde.
Und das spektakuläre Felsentor, vom Wikingerboot als Startrampe zweckentfremdet, war das “Azure Window”

Der Hügel in Bildmitte ist die Abraumhalde eines Steinbruches




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Alle folgenden Szenen hat man besucherfreundlich maximal 100m vom Turm entfernt gedreht

( die Klippen in diesem Bereich sind bis zu 145m hoch )






Die Hauptaufgabe des 1652 unter Großmeister Jean Paul Lascaris Castellar erbauten Dwejra Tower war die Überwachung des in der Bucht gelegenen Fungus Rock, (Il Gebla tal General – Foto oben), auf dem eine ausschließlich hier gedeihende Pflanze wächst:
Cynomorium Coccineum, auch als Malteserschwamm bekannt, aus dem die Johanniter ein blutstillendes Elixier herstellten.
Und diese Rarität für teures Geld auch exportierten. Auf den Diebstahl dieser Pflanze standen drakonische Strafen.
Man hat über die Engstelle (ca. 40m) sogar eine Korbseilbahn gebaut.






Von dieser Seite war das nur vom Boot aus zu fotografieren.
Die Fischer am Inland Sea bieten ca. 20-30 minütige Rundfahrten durch den Tunnel und in einige angrenzende Höhlen an. Unbedingt mitfahren ! !

Die Standardansicht, nur 100m vom Parkplatz, daher wuselt es in der Saison nur vor Touristen…..
Diese Stelle ist auch aus “Game of Thrones” bekannt, hier findet gleich in der ersten Episode die Hochzeit von Daenerys Targaryen & Khal Drogo statt !
Sven bringt das Tor durch sein Gebrüll zum Einsturz – und es war nur eine Frage der Zeit, bis die Kräfte der Erosion dieses Werk ebenfalls vollenden.
Auf Fotos aus den 60er Jahren ist der Bogen noch so stark wie das links deutlich erkennbare Felsband. Oben ein Foto vom Mai 2010, das untere vom Mai 2012 – deutlich sieht man auf der linken Seite des Bogens die fehlende Substanz, die wenige Wochen vor dieser Aufnahme ins Meer donnerte.
Am 8. März 2017 um 9:40 kollabierte der Bogen mitsamt dem kompletten seeseitigen Felssockel während eines Sturmes

Was die in Acapulco können, können wir schon lange – es gab so Narrische, die hier runtersprangen. Sind ja nur 22,54 Meter….

Und jetzt noch ein ulkiger Schnappschuß vom Parkplatz. Neben dem Oldtimer-Bus, die auf Malta und Gozo noch bis 3. 7. 2011 in stattlicher Zahl herumfuhren, ist vor allem die Werbetafel interessant.
Man beachte den Namen der Eiskreation (!!!)
Der Bus ist ein Bedford SB8 mit Aquilina-Aufbau und seit seiner Auslieferung im Februar 1962 auf Gozo unterwegs;
er hat die massenhafte Abstellung dieser urigen Gefährte im Sommer 2011 überlebt, und fährt auch heute noch Touristen oder Schulkinder.
Die steile Straße endet in einer Wendeschleife, hier gibt es auch eine Bar mit Getränken und einfachen Gerichten.
Der Bus 302 fährt stündlich hierher; man kann auch einen schönen 30-minütigen Spaziergang ab San Lawrence machen.
Wikinger auf Malta ? Im Mittelmeer ? Das ist historisch sogar belegt: Nachdem Normannen aus der Normandie (Nomen est Omen) als päpstliches Lehen ein Reich im heutigen Süditalien errichteten, ab 1061 Sizilien eroberten, unterwarfen sie in den Folgejahren unter Graf Roger I. auch Malta.
Noch heute zeigt die Nationalflagge Maltas Graf Rogers heraldische Farben: Silber und rot.

Das über den Berg gezogene Wikingerschiff ist sicher eine Anspielung auf “Fitzcarraldo”.
Aber auch das finden wir in der Geschichte Maltas wieder. Als die Osmanen 1565 vier Monate lang den Hauptsitz des Johanniterordens im heutigen Birgu belagerten, schafften sie im Laufe der Auseinandersetzung 80 Galeeren über die Sciberras-Halbinsel.
Erst im Anschluß an diese abgewehrte Belagerung entstand auf besagter Halbinsel das heutige Valletta.
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