Luchino Viscontis geniales Meisterwerk um einen nicht nur gesundheitlich
angeschlagenen Komponisten,
der auf der Suche nach Erholung & Zerstreuung nach Venedig reist – und dort mit seiner verflossenen Jugend und Schönheit vergangener Tage konfrontiert wird….
Denn er begegnet Tadzio, einem bildhübschen Burschen, dem regelrecht verfällt.
Zuerst beobachtet er ihn nur, später wird er Tadzios Familie bei deren Spaziergängen durch die Lagunenstadt regelrecht verfolgen.
Blind vor Liebe ignoriert er alle Warnzeichen der grassierenden Cholera … bis er selber der Krankheit erliegt.
Mit für heutige Maßstäbe teils ewig langen Einstellungen, wenig Text und einem schleichend langsamen Tempo steuert der Film unaufhaltsam seinem dramatischen Ende zu.
Das Finale ist eine Ikone für sich; es gehört zu den besten und ergreifendsten Schlusszenen der Filmgeschichte, wenn Todesengel Tadzio sein Werk vollendet….
Anreise mit der “Esmeralda”

Das Schiff kommt offenbar durch den Canale di San Nicolo und schwenkt dann in Richtung Markusplatz ein,
wie es ab 0:05:00 bei einer Ansicht über ein Vordach hinweg zu sehen ist.
Zuerst ganz links San Servolo, zuletzt ganz rechts Sant Elena.

in den Canale della Giudecca ab (ab 0:06:22),
dreht bei…..

und San Giorgio Maggiore auf die Ausschiffung der Passagiere.
Bei 0:07:52 kommen die Gondoliere angerudert.


direkt zum Lido, anstatt wie gewünscht zum Markusplatz.
Diese Szenen ab 0:09:00 entstanden auf Höhe des Biennale-Geländes;
mir fuhr prompt die Autofähre schräg hinter meinem Vaporetto hinterher,
und wurde halt mitfotografiert.
Lido

Auch hier ist das Venedig-Panorama von San Salvatore bis Sant Elena aus einem anderen Blickwinkel zu sehen.
0:11:20


Von der Via del Forte kann man den Blickwinkel bei 0:11:38 über den Kanal hinweg gut fotografieren; das Hafenbecken ist inzwischen deutlich vergrößert worden.


Das Hotel mit allen Annehmlichkeiten öffnete am 15. 6. 1900 seine Pforten für ein wohlhabendes Publikum;
2008 erfolgte ein letzter Besitzerwechsel zu einer Investorengruppe, die das Hotel in eine exklusive Appartementanlage umbauen wollte; daher endete der Hotelbetrieb 2010.
Der Umbau zerschlug sich mit dem Platzen der Immobilienblase, seitdem steht der Gebäudekomplex leer.
Thomas Mann schrieb die Novelle “Der Tod in Venedig” tatsächlich hier bei seinem Aufenthalt 1911.
Das Hotel galt vielen als die Seele der Filmfestspiele von Venedig; hier logierten viele Filmschaffende vor und hinter der Kamera, und in der familiären Athmosphäre des Hotels wurden zahlreiche Filmprojekte entworfen, weiterentwickelt und auch letztlich vertraglich unter Dach und Fach gebracht.


ganz am südlichen Ende des Lido.
Hier ist inmitten einer kleinen Dünenlandschaft ein Streifen einplaniert;
hier findet man das Bagni Alberoni, ein auf 3 Seiten eingezäuntes Badegelände mit Umkleidekabinen, Kiosk, Restaurant und den kleinen Badehäuschen, wie man sie schon aus dem Film kennt.
Zum Meer hin ist das Gelände offen, für Fotos kann man das Gelände beidseitig umgehen.
z.B.: 0:46:12



Bahnhof

Ab 0:55:50 sitzt er in einem Motorboot, das auf Höhe der Vaporetto-Station Sant Angelo
vom Canale Grande in den Rio di San Polo abbiegt.
Dabei vermeidet es die Kamera, Details an der Wasseroberfläche zu zeigen – zu zahlreich wären nicht ins Jahr 1911 passende Details. Wenngleich natürlich hier und da z.B. eine Antenne ins Bild rutscht, und sich einmal kurz das Heck eines modernen Vaporetto in den Film gemogelt hat.

Der Bahnhof, in dem diese Szenen ab 0:57:40 gedreht wurden, steht auf der anderen Seite der Adria:
Es ist der ehemalige Bahnhof Campo Marzio in Triest; 1960 stillgelegt, hier befindet sich heute das umfangreiche Eisenbahnmuseum Museo Ferroviario di Trieste Campo Marzio.
Bei der Rückfahrt zum Lido passiert das Boot mit Gustav von Aschenbach die Rialtobrücke und erneut das Biennale-Gelände.
Venedig

Ab 1:18:55 wartet GvA an der Piazza San Marco direkt am Campanile auf Tadzio….








über die Ponte Maria Callas.
1:20:45






und bekommt von einem Angestellten der Bank endlich eine unverblümte Auskunft über die
grassierende Cholera-Epidemie – einschließlich des dringenden Rates, sofort abzureisen.

Wobei das schauderhafte Ergebnis schon ein Fingerzeig darauf ist, was GvA bald sein wird …..
Nach dem Barbierbesuch schleicht er wieder Tadzio und dessen Familie hinterher.
Bei 1:42:49 am Campo San Boldo; gefilmt wurde hier aus dem Gebäude links des Bildrandes.








